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Es werden Posts vom Oktober, 2017 angezeigt.

My dark passenger

(Ja, ich habe eine Dexter-Reference gemacht. Für immer meine Lieblingsserie.) Vor ein paar Monaten habe ich nach einem Einführungsgespräch bei meiner zukünftigen Therapeutin die vorläufige Diagnose „Dysthymie“ bekommen, also chronische Depression. Für mich war das eine große Erleichterung. Wenn man, so wie ich, so viele Jahre etwas mit sich herumträgt, von dem man weiß oder vermutet, dass es nicht so sein sollte, ist jede Bestätigung ein Schritt in Richtung Besserung. Oder doch eher Akzeptanz? Die Diagnose fühlte sich jedenfalls wie ein Sechser im Lotto an. Chronische Depression zu haben ist kein Gewinn, aber in unserer Gesellschaft und für den eigenen Kopf ist es gut, sich an etwas Begrifflichem festhalten zu können. Seit ich 14 bin fühle ich mich schon so: Man merkt es mir nicht an, aber ich trage jeden Tag eine gewisse Antriebslosigkeit mit mir herum. Selbst wenn ich richtig Spaß an etwas habe, steht immer irgendwo das Gefühl im Raum, einfach gerne nach Hause zu wollen. U

The Quarter Life Crisis Diaries: Time

Ich weiß garnicht, wann ich zum ersten Mal darüber nachgedacht habe, dass ich älter werde und das Leben in Phasen eingeteilt ist, aus denen man rauswächst, ob man möchte oder nicht, egal ob man sich Be- oder Entschleunigung wünscht. Ich weiß aber, dass ich als Kind einmal spätabends weinend meinen Vater umarmte und ihm schluchzend mitteilte, dass ich meine Lieblingsmusikkassette von früher gehört hatte und mir klar geworden war, dass es nie wieder so werden wird. Kein absolutes Babyspielzeug mehr, keine Buntstiftmalereien an den Wänden mehr. Stattdessen Grundschulalltag und mehr Eigenständigkeit. Keine Ahnung, ob er das in dem Moment verstanden hat. Ich muss 6-7 gewesen sein, und für eine Lebenskrise find ich das schon ziemlich früh. Die Quarter Life Crisis setzt sich für mich aus vielem zusammen, und dieses Unbehagen gegenüber Zeit und Veränderung ist ein großer Teil davon. Ich habe kein Problem damit, neue Musik kennenzulernen, ein Kaninchen zu adoptieren, wenn ich vorher e

Taylor Swift

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Als ich 19 war, hörte ich zum ersten Mal Taylor Swift Songs als Lyric Videos auf YouTube und las den Kommentar, an den ich mich noch heute erinnere: „I don't remember how I lived without her music in my life“. Natürlich hört man viele Menschen von verschiedenen Künstler_innen schwärmen, aber irgendwie blieb mir diese Aussage im Gedächtnis hängen, vermutlich, weil ich mich fragte, ob es mir genauso ergehen würde. But you're just so cool, run your hands through your hair Absent-mindedly makin' me want you Vom Frühjahr 2010 an hatte ich YouTube Versionen von ihren Fearless-Songs auf dem MP3-Player. Ich war beeindruckt von ihrer Ehrlichkeit und dem Mut, ihre Gefühle so offen zu legen, ohne Angst, ausgelacht oder abgestempelt zu werden. Denn das beschäftigte mich schon lange: Wie Taylor hatte ich die gleichen romantischen Vorstellungen von perfekten Beziehungen, treuen Freundschaften und einem Happy Ending, jedoch war ich umgeben von Zynismus. Ich hatte auch die